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Ausführlicher Bericht Teil 2

Am nächsten Tag ging es in Richtung Wolfsburg, wo die Jugendlichen sich in der Autostadt mit den Wundern der modernen Technik auseinandersetzten und manch einer am Reißbrett schon sein zukünftiges Traumauto konzipierte. Fleißige Hände gestalteten nach der Rückkehr aus Wolfsburg schnell die Schulcafeteria in einen Fetenraum um. Als um sieben DJ Daniel Voß mit glücklichem Händchen die richtige Musik einspielte. war die Stimmung schnell so gut, dass fast das leckere von den Eltern organisierte Buffet vergessen wurde. Das einzige, was die Schüler an diesem Abend zu bemängeln hatten, war das wie immer von gemeinen Lehrern und Eltern viel zu früh eingeläutete Ende der Veranstaltung. Doch das musste sein, denn am Freitagmorgen ging es weiter: Während die deutschen  Teilnehmer sich an 6 Stunden Unterricht erfreuen durften, fuhren die Gäste von der Atlantikküste nach Goslar. Begleitet wurden sie von  ihren beiden Lehrern, dem Deutschlehrer und Organisator der Fahrt Yann Audo und ihrer Mathematiklehrerin Marie-Lise Gaborit, die den Austausch schon zum vierten Mal begleitete und sich neben ihrem Kollegen als große Stütze des Austausches erweist! Na, und mit durften im Gegensatz zu ihren Schülerinnen und Schülern auch die deutschen Lehrer, die diesen Austausch betreuen: F. Werger und I. Jupke. Da die bewährte Goslarführerin Frau Südecum in diesem Jahr ausnahmsweise nicht zu Verfügung stand, ging es auf neuen Wegen unter Führung von R. Faure am Vormittag durch die Altstadt und am Nachmittag durch den Röderstollen. Ein Stück Weltkulturerbe zum Anfassen und ein großer Kontrast zur modernen Technik des Vortages. Am späten Nachmittag, als sich alle  wieder in Braunlage trafen, hatten sie sich ein Wochenende wohl verdient!

Aber halt ein Winteraufenthalt in Braunlage ohne Eishockeyspiel – unvorstellbar. Also ging es am Abend ins Eisstadion um die Braunlager Wölfe bei Ihrem Spiel gegen die Rostocker Mannschaft kräftig zu unterstützen. Eine gegenseitige Unterstützung, denn auch der Verein unterstützte den Austausch mit moderaten Eintrittspreisen! Das Eisstadion stand für zahlreiche Schüler dann auch am Samstag noch mal im Mittelpunkt des Interesses, denn an diesem Tag waren die französischen Jugendlichen von der Kurbetriebsgesellschaft eingeladen ihrer ersten ‚Gehversuche’ auf Schlittschuhen zu machen. Angesichts der Inlinerkenntnisse, die die meisten heute haben, eine sehr viel Vergnügen bereitende Erfahrung! Eine andere Gruppe hatte es geschafft Betreuer und den Gemeinderaum der Kirche für eine weitere Fete zu organisieren und auch hier war die Stimmung hervorragend.
Da schulorganisatorische und fahrtechnische Gründe den Aufenthalt der Gäste in diesem Jahr auf eine Woche verkürzten, gab es auch am Sonntag einen Programmpunkt: Es war schon der letzte Abend: Traditionell der Zeitpunkt für eine Wanderung zum Grillen und einer Rückkehr mit Fackeln. Hier erwies sich einmal mehr die große Einsatzbereitschaft der gastgebenden Eltern: Die oft angesteuerten, im Wald befindlichen Hütten standen aufgrund der zu guten Schneelage nicht zur Verfügung. So wurde die Leitung der  Jugendherberge um Hilfe gebeten und  bot sehr großzügig nicht nur den Grillplatz, sondern auch weitere logistische Unterstützung an. Ein herzliches ‚Danke schön’! Die junge Baufirma Göllner sponserte die Bratwürstchen, die Bäckerei Wagner die Brötchen und weitere engagierte Eltern besorgten, was fehlte. Auch für das Grillen fanden sich schnell Helfer, die diese Aufgabe professionell lösten und mit ein paar Tassen heißem Tee gestärkt tummelten sich dann alle noch einmal im Schnee, bevor es - wie auf dem Hinweg sicher geführt von Familie Laubner - und im Licht zahlreicher Fackeln, die das Hohegeißer Hotel Harmonie gestiftet hatte, wieder zurück nach Braunlage ging, um eine letzte Nacht bei der Gastfamilie zu verbringen. Und schon war der letzte Tag gekommen: Während der Nachmittag dem Packen und letzten Souvenireinkäufen gewidmet war, gab es am Morgen noch mal Programm: Herr Schwarz kam mit einem spannenden Diavortrag über  Entstehung, Entwicklung und Ende der innerdeutschen Grenze speziell im Harz in die Aula und hier gab es wie immer in den letzten Jahren nicht nur für die französischen Gäste, sondern auch für ihre Gastgeber, die ja erste nach 1989 geboren sind, viel Interessantes zu entdecken. Denn Geschichte wird dann besonders interessant, wenn man merkt, wie sehr sie das  eigene Umfeld und auch das gegenwärtige Sein bestimmt.
Beendet wurde der Vormittag schließlich noch einmal sehr bewegt: Der Sportlehrer Herr Grimme hatte einen großen Parcours für ein Brennballspiel (in Frankreich unbekannt) aufgebaut und 62 Schülerinnen und Schüler tobten sich dort richtig aus.
So konnten  nach solch vollem Programm französische Schüler und Lehrer, nachdem alle sich am Abend auf dem Harzburger Bahnhof  verabschiedet hatten (‚Wir zählen die Tage, bis wir zu Euch fahren könne!’), auch während der langen Linienbusfahrt Hannover- Nantes sicher besser schlafen als auf der Hinfahrt.

Etwas gab es in der nun schon so langen Geschichte des Frankreichaustausches des Braunlager Gymnasiums zum ersten Mal: die Zahl der Gäste war nicht ausreichend, um jedem Schüler, der einen Gast aufnehmen wollte, auch einen Partner  zuteilen zu können. Aber das lösten die Schülerinnen und Schüler der G 8 und 9 hervorragend, indem sie sich einen Franzosen oder eine Französin ‚teilten’ und so mancher französische Gast gleich zwei gastgebende Familien hatte. Und die Jugendlichen die keinen Gast bei sich begrüßten, waren trotzdem ins Programm integriert und auch ihre Eltern packten tatkräftig mit an.
Im Gegenzug haben sich die so herzlich aufgenommenen nun auch bereit erklärt,  teils zwei Deutsche beim Gegenbesuch in Machecoul im Juni zu beherbergen und gleich Werbung bei ihren in Freunden in Frankreich gemacht, doch in Machecoul auch Gastgeber für die fröhliche und aufgeschlossene Truppe aus Braunlage zu sein. So wird dann in nun mehr schon lange nicht mehr 93 Tagen ein Bus mit fast vierzig Braunlager Gymnasiasten am 2. Juni nach Machecoul starten, um ihre Französischkenntnisse und vor allem die Freundschaft zu den französischen Partnern an der Atlantikküste zu vertiefen! Und dann sagen sie am Ende hoffentlich alle:  Vive l’échange entre les deux écoles